Zwar ein wenig spät, aber auch diese Woche habe ich mir wieder Zeit für den #WritingFriday genommen. Ich habe lange überlegt, diese Zeilen zu posten, mich aber entschieden, es zu wagen. Ich bin gespannt auf Eure Meinung.

Wir hatten es geschafft, endlich konnten wir nun fünf Minuten durchatmen. Dachten wir zumindest. Plötzlich ertönte ein Quäken durch das Babyphone. „Du bist dran“, seufzte ich und lehnte mich an die Schulter meines Mannes. „Wir haben eine Sklaventreiberin erschaffen“, stöhnte er und stemmte sich vom Sofa hoch. Ich kippte im gleichen Augenblick zur Seite und blieb einfach liegen. Unsere Tochter hielt uns seit Stunden auf Trab – und wir waren mit unserem Latein am Ende.
Ich lauschte Gabriels Stimme, Emmas Gebrüll wurde langsam aber stetig weniger und ich dämmerte weg. Für fünf Sekunden. Tochter Nummer eins hatte es also geschafft, Tochter Nummer zwei mit ihrem Krakeelen zu wecken. Wunderbar. Ich hörte Gabe unterdrücktes Lachen und musste selbst schmunzeln. Ich liebte unsere Zwillinge über alles. Doch in Momenten wie diesen fragte ich mich auch, was ich dem Universum eigentlich getan hatte. Schnell schob ich diesen Gedanken bereite, stand auf und lief ins Schlafzimmer, um nach Vanessa zu schauen.
Stunden später waren beide – wie durch ein Wunder – tatsächlich eingeschlafen. Gabe und ich feierten diesen kleinen Erfolg mit zwei Tassen Kaffee in der Küche. Wir saßen uns gegenüber und blickten einander an. Sein Blick bohrte sich förmlich in meinen, ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab. Ich wusste, was nun kam. „Woran denkst du?“ Natürlich schwirrten mir tausende Gedanken durch den Kopf, doch nur einer beschäftigte mich wirklich. „Ich habe Angst, zu versagen“, flüsterte ich und schloss die Augen. Würde ich seinem Blick länger standhalten, wäre es nicht mehr weit bis zu den ersten Tränen. Dafür hatte ich gerade einfach keine Kraft. „Wir schaffen das. Gemeinsam können wir alles schaffen, erinnerst du dich?“ Und wie ich mich erinnerte …
Tatsächlich nicht das, was ich von mir selbst erwartet hätte, doch irgendwie hat es Spaß gemacht – und mich auch Nerven gekostet.
© Laura Fuhrman (Unsplash)
Hey ^^
Es ist auch nicht das, was ich erwartet hatte, aber ich habe es sehr gern gelesen. Und wünsche mir irgendwie mehr. Du weißt schon, ein wenig Background zu den Eltern. Woran erinnert sie sich denn zum Beispiel so gut …?
Du siehst, ich hätte absolut nichts dagegen, wenn du dich diesen Charakteren bei zukünftigen Writing Fridays wieder widmest 😉
Gefällt mirGefällt 1 Person
Das freut mich unglaublich zu hören. Ich hatte tatsächlich ein wenig Bammel davor, diese Zeilen zu veröffentlichen. Aber ich sehe schon, die Idee war gar nicht mal so schlecht 🙂
Gefällt mirGefällt mir